Tipp 5

Über Schreiben

 

1968. Ich war Lehrling in der renommiertesten Buchhandlung Wiens, im 1. Bezirk auf der Wollzeile. Zudem war ich der Flower-Power-Bewegung zugetan und den Büchern. Ich las von Kind an wie eine Geisteskranke, meine Eltern rätseln heute noch, wie ich damals ausgesehen habe; mein Gesicht war stets hinter aufgeklappten Buchdeckeln verborgen.

Das setzte sich fort, daher gab es nur eines: Buchhandel. Nun, wie erwähnt, war es eine anerkannte literarische Buchhandlung, in der Verleger und Schriftsteller ein und aus gingen, bei uns einen türkischen Kaffee oder ein Glas Sekt tranken und übers Schreiben plauderten. Das erzeugte Sucht bei mir, ich begann zu schreiben. Meine ersten Texte zeichneten sich dadurch aus, dass sie schlecht waren. Sie hatten Windpocken in Form von Adjektiven und Füllworten; die Quintessenz des Inhalts dadurch komplett verwässert. Nun, das weiß ich heute nach Jahrzehnten des Schreibens, doch damals fand ich meine Geschichten toll.

Als eines Tages wieder einmal Peter Handke in die Buchhandlung schlenderte und ich ihm seinen Kaffee brachte, stieß ich hervor: »Ich schreibe übrigens auch.«

Er musterte mich eine Weile und antwortete dann: »Warum?«

Ich: »Warum nicht?«

Er: »Weil eh schon so viele schreiben.«

Ich war erschüttert.

 

Im Ergebnis hat mich das jedoch nicht davon abgehalten – ich wurde aber besser, genauer, achtsamer im Umgang mit Worten. Ich las Bücher nicht mehr nur aus dem Blickwinkel, unterhalten zu werden, sondern wollte wissen, wie geschrieben wird, um zu berühren, zu amüsieren, zu ängstigen und so weiter. Das ist ja schließlich Sinn des Erzählens.

Um das Erlernen des Schreibens zu vertiefen, las ich als erstes Buch über kreatives Schreiben den großartigen Ray Bradbury: Zen in der Kunst des Schreibens.

Er schreibt: Jeder Mensch trägt Geschichten in sich – aus persönlichen Erfahrungen, dem, was er in der Umwelt beobachtet, was er durch Zufall erfährt – alles Stoff für Geschichten. Um sie umzusetzen, müssen die Autoren sich wohlfühlen. Dazu gehört, seine Personen in jene Umgebung anzusiedeln, die einem liegt. Ob Sie über die Liebe schreiben, einen Thriller, eine Kindergeschichte – sie wird dann gut werden, wenn Sie die richtige Umgebung dazu erfinden. Vielleicht ist es das Weltall, vielleicht der Wilde Westen oder der Plattenbau; Hauptsache eine Örtlichkeit, die Sie schätzen, dann werden auch Ihre Figuren tun, was Sie als Autorin oder Autor wollen. Probieren Sie es aus.

Schicken Sie Ihre Helden auf eine herausfordernde Reise, viel Spaß!

 

Tipp 4

 

 

Liebe Autorinnen, liebe Autoren, liebe Leser,

 

Angenommen, Sie lesen ein Buch, in dem es vor Wiederholungen wimmelt, haben Sie dann nicht den Eindruck, vom Schriftsteller für blöd gehalten zu werden?
Ich schon. Wenn die Wiederholungen nicht als Stilmittel eingesetzt werden, fühle ich mich auf den Arm genommen, denn ich leide ja nicht an Vergesslichkeit und weiß noch, was bisher in der Geschichte vorkam. 
Es gibt ein paar Möglichkeiten, warum derlei passiert.
1. Autoren sind sich nicht sicher, ob die Leser bereits verstanden haben, worum es geht (manchmal sind sie sich selbst nicht sicher und wiederholen aus dem Grund).
2. Autoren vergessen schlichtweg, dass sie das Wiederholte bereits 3 Seiten vorher genauest beschrieben haben.
3. Autoren sitzen frustriert vor dem fertigen Manuskript, denn die geplanten 300 Seiten sind nur 150 geworden. Also überarbeiten sie und erweitern, indem sie alles noch viel genauer und öfter beschreiben, damit das Ding länger wird (das ist eine Unterstellung, ich weiß).  Möglichkeit 3 kommt so nicht vor. Dafür Nummer 1 umso öfter. Wem das passiert, der muss streichen und am Ende hat das 300 Seiten-Manuskript wirklich nur noch 150.

Was tun?
1. Streichen! Rigoros. 
Nicht nur die Wiederholungen im Erzähltext, auch jene, die um Dialoge herum entstehen. Der Redner muss nicht vor dem Satz, den er seinem Gegenüber an den Kopf wirft, denken:  Jetzt werfe ich ihm einen Satz an dem Kopf: "Du bist ein eiskalter Mensch." 
Denn es ist ja klar, dass diese Aussage dem anderen um die Ohren fliegt, nicht wahr? In der Schreibrage passiert so etwas natürlich, in der Überarbeitung muss es jedoch weg, weg, weg.

2. Nun ist der Text dem Autor zu kurz. Wie ihn erweitern?
In dem Text wird es mehr als eine Person geben. Die Hauptfigur wird den Roman kaum im Alleingang bestreiten (seltene Ausnahme ist z.B. Thomas Glavinic, Die Arbeit der Nacht im Verlag dtv). 
Also betrachten wir doch die Figuren um sie/ihn. Ist da einer dabei, der ein anders gelagertes Problem als unser Held/unsere Heldin hat? Könnten wir daraus einen Suberzählstrang bauen? Könnten diese beiden Probleme letzten Endes doch eine Verbindung aufweisen?
Finden Sie es heraus und schon hat der erschlankte Text 200 Seiten dazugewonnen. 
Ideal für den 2. Erzählstrang ist, dass sein Problem sich kurz vor dem Ende des Haupterzählstrangs löst. Denn die Hauptfigur ist nun mal die Hauptfigur und darf zuletzt vor den Vorhang, darf das Finale bestreiten, um den verdienten Applaus einzuheimsen.


Merke: Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.Mark Twain

 

 

Tipp 3

Mitten ins Herz

 

der Leser sollten wir uns schreiben. Möchten wir ja auch, denn wir wünschen uns nichts mehr, als dass unsere Leser/innen berührt, erschreckt, beflügelt, erfreut etc. pp. sind und am Ende des Buches beeindruckt nicken, vielleicht sagen: Ja, wunderbar! Ich konnte so toll mitgehen!
Und das Feuer glüht noch lange nach ...

 

Liebe Autor/innen,

 

Sie haben also Ihre Erstfassung vollendet, den Text eine Weile abliegen lassen - hoffentlich! - und gehen nun ans Über-arbeiten. Ernstzunehmende Autor/innen, zu denen ich meine Besucher hier zähle, machen das nämlich. Keine Veröffentlichung ohne Überarbeitung. So weit - so gut.
Nun, wie überarbeiten wir effektiv? 
Wir sitzen vor unserem Manuskript, lesen darin, finden Fehlerchen, fragen uns, mit leichter Panik im Blick, ob wir nichts übersehen haben, ob wir den Text noch stärker machen können - und vor allem, wie wir das wohl schaffen sollen angesichts der 300 - 600 oder mehr Seiten.
Ich sage Ihnen was: Am sinnvollsten ist es, nach der berühmten "Triage" von Sol Stein vorzugehen. Glauben Sie mir, ich mache das seit meinen Schreibanfängen vor über 20 Jahren.
Es ist ein intensiver und zugleich simpler Weg, seinen Text zu überprüfen (hat jetzt nix mit der Grammatik oder den Flüchtigkeiten zu tun, denn ich gehe schon davon aus, dass Sie die bereinigt haben!). Der Begriff "Triage" kommt aus dem medizinischen Bereich und heißt "sortieren".

Folgende Schritte sind zu empfehlen:

1. Sehen Sie sich nochmals Ihre Figuren an.


Stellen Sie sich vor, Sie treten die einzige Urlaubsreise dieses Jahres an, und Ihr Protagonist will Sie begleiten. Was würden Sie davon halten? Sie würden eine Woche oder vierzehn Tage lang tagaus, tagein, von morgens bis abends ununterbrochen mit ihm zusammen sein. Sagen Sie ganz ehrlich, würde Ihnen diese Aussicht gefallen? Sie verlangen von Ihren Lesern im­merhin, dass sie einige Stunden mit Ihrem Protagonisten ver­bringen. Vielleicht wäre es angebracht, ihm noch etwas mehr Pep zu geben, irgendeinen exzentrischen Zug, der ihn interes­santer macht, eine persönliche Eigenschaft, die seine Gesell­schaft zum einmaligen Erlebnis werden lässt.
Nächstes müssen Sie überprüfen, ob Sie eine glaubwürdige Konfliktsituation zwischen Protagonisten und Antagonisten geschaffen haben. Seit Menschengedenken werden Geschichten um einen Helden gesponnen, der allen Widrigkeiten und mächtigen Feinden zum Trotz schier unüberwindbare Hindernisse meistert. Sofern Sie einen anderen Kurs eingeschlagen haben, ist Ihr Handlungsgerüst vielleicht nicht tragfähig genug, um das Inter­esse des Lesers bis zum Schluss aufrechtzuerhalten.

2. Starke und schwache Szenen.

Welches ist die eindrucksvollste Szene in Ihrer Ge­schichte? Ziehen Sie jetzt nicht Ihr Manuskript zurate. Wenn Sie erst lange überlegen müssen, welche es ist, dann ist diese Szene eben nicht eindrucksvoll genug, um sich ins Gedächtnis einzuprägen! Überlegen Sie nun, welche Szene den schwächsten Eindruck hinterlässt.
Was zeichnet die Szene aus, die Sie als die eindrucksvollste Ihrer Geschichte empfinden? Was schließen Sie daraus in Bezug auf die schwächste Szene? Vielleicht reicht schon ein solcher Vergleich, um Sie auf die richtige Idee für das Umschreiben zu bringen. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihnen keine wirklich radikale Verbesserung für Ihre schwächste Szene einfällt. Das Mittel, das hier Wunder wirkt, heißt im Allgemeinen: Streichen! Sollten durch eine Streichung Informationen verloren gehen, die für den Leser notwendig sind, dann suchen Sie nach einer Mög­lichkeit, diese in einer anderen Szene einzuflechten. Schmerzt es, eine ganze Szene zu streichen? Und wie! Warum also sollten Sie es tun? Weil Sie wie ein Chirurg darauf bedacht sein müssen, das Gesamtsystem Ihres Werkes zu erhalten, indem Sie die- jenigen Teile herausschneiden, die sich als nicht funktions- tüchtig oder gar schädlich erweisen. Sie schaffen das, wenn Sie Ihr Werk aufmerksam und kritisch lesen.

 

3. Die Motivation.


Notieren Sie zuerst aus dem Gedächtnis die drei Handlungselemente, die Sie als entscheidend für Ihre Geschichte empfinden. Ist die Handlung in allen drei Fällen so begründet, dass Sie Ihnen auch in einer Geschichte als annehmbar erschienen, die ein anderer geschrie­ben hat? Die Glaub-würdigkeit Ihrer Geschichte hängt davon ab, dass die drei wichtigsten Handlungssequenzen zufriedenstellend motiviert sind. Eine Handlung muss entweder durch die besonderen Umstände des Augenblicks ausgelöst werden, oder die Grund­lagen dafür müssen im Vorfeld gelegt sein. Die Motive für eine bestimmte Handlungsweise lassen sich meist schon in der dieser Handlung vorausgehenden Szene anlegen. Wenn im ersten Akt jemand mit einer Pistole auftritt, weiß das Publikum, dass sie im dritten Akt abgefeuert werden wird. Diese Bemerkung hat Tschechow einmal gemacht. Unter Stücke­schreibern gilt dies als obligatorischer Szenenablauf. Wenn in der Hand eines Akteurs, von dem man nicht weiß, dass er be­waffnet ist, plötzlich eine Pistole auftaucht und unmittelbar darauf abgefeuert wird, wittern wir die grobe Hand des Autors hinter dieser Aktion. Wenn die Pistole aber schon früher ein­geführt wird, ist es fast unvermeidlich, dass sie auch zum Einsatz kommt. Tatsächlich kann erhebliche Spannung entstehen, wenn sie nicht benutzt wird, obwohl das Publikum erwartet, dass sie jeden Moment losgeht. Kurzum, streichen Sie, was unmotiviert stattfindet, killen Sie den berühmten "Teufel aus der Kiste" oder auch den "Deus ex machina"! Jeder Schritt im Text ist motiviert und bedingt durch den Charakter Ihrer Figuren.

Werfen Sie im Zuge Ihrer Überarbeitung alle überflüssigen Adjektive und Adverbien raus. Streichen Sie »sehr«. Streichen Sie das Wort »einfach« überall da, wo Einfachheit nicht zur Debatte steht. Sorgen Sie dafür, dass jedes Wort zählt.

Viel Vergnügen beim selektiven Überarbeiten, Sie werden sehen, es hilft Ihrem Text!

Merke: „Der erste Entwurf ist immer Mist.“ Ernest Hemingway

 

 

 

Tipp 2

 

 

Liebe Autorinnen und Autoren,

wie versprochen, geht es hier weiter mit Tipps zur Überarbeitung des Manuskripts.

Sol Stein sagte: 

An seiner Einstellung zur Revision eines Textes kann man den echten Schriftsteller vom Möchtegernautor unterschei­den. Ein guter Autor, ob Amateur oder Profi, empfindet die Überarbeitung seines Texts als willkommene Gelegenheit, Worte, Sätze, Absätze oder ganze Kapitel zu streichen, die nicht den gewünschten Effekt haben, und andere, gelungenere, noch zu verbessern.
So mancher Möchtegernautor hält das Geschriebene wohl für unauslöschlich, sobald er es erst einmal zu Papier ge­bracht hat.
Ich finde, er hat recht. Mit dem Runterschreiben allein ist es nun mal nicht getan - die Arbeit folgt danach. Denn wir schreiben mit dem Herzen und dem Bauchgefühl, das ist auch richtig so. Doch wir schreiben meist mit heftiger Leidenschaft, mit Karacho, mit überbordender Emphase. Danach heißt es STOPP! ABLIEGEN lassen! Einige Wochen bis Monate nicht anschauen! Was Neues anfangen, warten, warten, geduldig sein.
Dann besagtes Manuskript wieder öffnen. Mal sehen, was dabei rausgekommen ist.

 

Ich kenne keinen Autor, der mit der Erstfassung ein perfek­tes Manuskript geschrieben hat. Meist wimmelt es darin (aus Leidenschaft, die Pferde gehen einem ja normalerweise durch) vor Wiederholungen, Flüchtigkeitsfehlern und stilistischen Peinlichkeiten. 
Die wahre Kunst des Schreibens liegt im Umschreiben. Auch unter den erfahrensten Autoren gibt es einige, die sich keine bessere Methode der Überarbeitung vorstellen können, als im­mer wieder den Blick auf Seite eins zu heften und die Sache dann bis zum Ende durchzugehen.
Siehe Schreibtisch-Tipp 2, wie Sie damit beginnen können. Wenn das grundsätzlich erledigt ist, gehen Sie den Text erneut durch, und beachten Sie Folgendes: 
Wir sind Menschen, nicht wahr? Und Menschen verfügen über wunderbare Sinne, die da heißen: 
Sehen (Visuell)
Hören (Auditiv)
Spüren (Kinästhetisch)
Riechen (Olfaktorisch) und
Schmecken (Gustatorisch)


Diese Sinne zu aktivieren, wird Teil des Genusses der Leserschaft.
Nun lesen Sie Ihren Text Seite für Seite durch und überprüfen, ob neben dem optischen Eindruck (show, don't tell, liebe Schreibende!) die Szenen gehört (Dialoge) und gespürt (Bewegung!) werden können. Strahlt die Szene auch einen speziellen Duft aus (Parfum, Blumen, Moder)? Ja, lässt sie sich sogar schmecken (Essen angerichtet, die Lippen der/des Geliebten z. B.)?

 

Betrachten Sie Ihren Text auf oben genannte Eigenschaften und füllen ihn mit LEBEN!

Merke: »Neuschreiben ist das ganze Geheimnis des Schreibens.« Mario Puzo

 

 

 

Tipp 1

 

Anfänge


Liebe Autorinnen und Autoren,

Ich denke, wir sind uns einig, dass es grandiose Romananfänge in der Weltliteratur gibt. Der Anfang und da der erste Satz ist der "Hook" - der Angelhaken, mit dem der geschätzte Leser gefangen wird und unbedingt wissen will, wie es weiter geht. Den auszuwerfen, ist Kunst. Auch darin sind wir uns gewiss einig.
Gerühmte Anfänge können Sie nachlesen bei Tolstois "Anna Karenina", Melvilles "Moby Dick", Grass' "Der Butt" und vielen anderen großen Schriftstellern.

Am Beispiel eines meiner Lieblingsanfänge möchte ich Ihnen gern nahebringen, warum erste Sätze Hammer sein sollten, Neugier erwecken müssen und bloß nicht ausufern dürfen.

 

"Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuß der Ngong Berge."


So eröffnet Tania (Karen) Blixen ihren autobiografischen Roman: Afrika, dunkel lockende Welt - vielen besser bekannt unter dem Titel "Jenseits von Afrika", wie er auch als Film heißt.

Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuß der Ngong Berge - ein klarer Satz, wunderbar, mit so viel Inhalt! 
Warum?
Es ist ein ganz einfacher Satz; er besteht aus Subjekt, Prädikat, Objekt mit Verortung. Punkt - Aus.
Aber!!! Was kann ein so simpler Satz alles beinhalten! In hohem Maß regt er - eben durch seine Schlichtheit - die Fantasie der Leserschaft an:

Ich - Wer "ich"? Mann oder Frau?
Ich hatte - Aha, jetzt also nicht mehr. Was ist passiert?
Ich hatte eine Farm - Okay, Farmen sind eher exotisch für unsere Breiten. Farmen produzieren. Was wird dort angebaut, gezüchtet?
Ich hatte eine Farm in Afrika - Oh! Wow, Afrika! Vorm inneren Auge der Leser steigen Bilder auf: Löwen! Gazellen, grelle Sonne, Staub, Menschen in bunten Gewändern, Musik, Savanne, Affenbrotbäume etc.. Eine Frage bleibt, die wir nur durchs Weiterlesen klären können: Wo in Afrika?
Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuß der Ngong Berge. - Ah ja? In Geografie Bewanderte wissen das, viele vermutlich nicht (also ich wusste es nicht), jedoch wird allen ein Bild aufsteigen vom Fuß der Irgendwie-Berge. Es regt die Vorstellungskraft durchaus an: Hohe schneebedeckte Gipfel oben, Hitze unten - so in der Art des bekannten Kilimandscharo - ein tolles Bild!

Wenn das kein "Hook" ist, dann weiß ich auch nicht.
Ein kurzer Satz mit genauer Beschreibung der Situation, herrlich. Aber Achtung, die Betonung liegt auf "genau"! 
Ein Satz wie: "Eine rote Blume leuchtete ihr entgegen.", der ist nix. Denn das ist ungenau. Jeder stellt sich eine andere Blumenart vor, ein anderes Rot. Dem einen fällt die Rose ein, dem anderen die Tulpe, das ist, mit Verlaub, zu wenig. Die Wirkung entsteht durch die Genauigkeit.

Probieren Sie es, viel Spaß mit Ihrem 1. Satz.  

Merke: "Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will." William Faulkner