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Elf Tage und ein Jahr - Marianne Nolde

Dieses Lektorat mit Marianne Nolde für den Verlag Pinguletta hat mich unglaublich berührt, denn es fand zu der Zeit statt, als auch ich  Abschied von meiner Mutter nehmen musste. Darum geht es: Josefine ist 91 Jahre alt. Eine Frau, die auf ein erfülltes Leben zurückblickt, mit ihrem Mann, ihrer einzigen Tochter und im Kreise ihrer großen Familie. Eine Frau, die ihr Leben lang getragen wurde von ihrem festen Glauben. Eine Frau, die ihren Platz in der Verwandtschaft, ihrer Gemeinde und zuletzt im Altenheim hatte und die wusste, was sie wollte. Als Josefine die zunehmende Pflegebedürftigkeit gründlich leid ist, beschließt sie eines Tages, was sie jetzt am allermeisten will: sterben. Ihre Tochter Marianne weiß das, sie akzeptiert den Wunsch ihrer Mutter. Und als sich medizinisch tatsächlich nichts mehr für sie tun lässt, begleitet sie intensiv und führt Buch. So entsteht ein Tagebuch der letzten elf Tage, in denen sie die Mutter liebe- und respektvoll betreut und die verschiedenen Phasen dieses Abschieds genau beschreibt. Es geht um letzte Wünsche, gute Gefühle auch am Sterbebett, viele positive Erfahrungen und noch die eine oder andere Überraschung. Und es gibt zudem viel Wissenswertes rund um die Themen Palliativpflege, Bestattung und Trauerarbeit. Entstanden ist ein Ratgeber, changierend zwischen Biografie und Sachbuch, mit persönlichen Geständnissen und sachdienlichen Hinweisen, gut zu lesen und informativ für alle, die sich für das Thema interessieren, selbst betroffen sind oder einfach gerne gut gerüstet sein wollen. Die studierte Psychologin hat den Mut, für Humor auch am Sterbebett zu plädieren und positive Gefühle neben aller Trauer zuzulassen.

 

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