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Ball der Hoffnung - Emilia Doyle

 

 

Es ist der 3. Roman von Emilia Doyle, den ich lektoriert habe.

Einzutauchen in die Welt der Plantagenbesitzer, Machtdünkel und Intrigen, war wieder überaus spannend. Väter, die ihre Töchter - Spielball und willenlos ausgeliefert - aus kommerziellen Erwägungen zu Zwangsehen verdonnern, Frauen die schweigen, ist neben dem Leid der Sklavenhaltung dramatischer Stoff des neuen Südstaatenromans: Ball der Hoffnung.

 

Klappentext:

Die attraktive Ashley Callahan träumt in ihrer jugendlichen Unschuld von rauschenden Bällen und zahlreichen Verehrern, in der Hoffnung baldmöglichst einen Ehemann zu finden, um dem freudlosen Elternhaus zu entfliehen. Aber ihr strenger Vater, reicher Plantagenbesitzer, hat eigene Pläne. Er will sie mit dem Sohn seines verstorbenen Freundes Arthur Fulgham verheiraten. Ashley ist verzweifelt. Unter keinen Umständen will sie den Sohn dieses Teufels zum Gemahl. Ihrem selbstgefälligen Bruder kann sie nicht trauen, oder ihn gar um Hilfe bitten.

Sie schmiedet einen Plan. Unverhofft bekommt sie Unterstützung von ihrer Tante Tawinia, die sie kurzerhand entführt. Aus alten Schuldgefühlen heraus, will sie Ashley helfen, einen liebevollen Gentleman kennenzulernen, um der arrangierten Ehe zu entkommen. Doch das Unterfangen gestaltet sich schwieriger als erwartet, und die Zeit sitzt ihnen im Nacken. Zudem muss Ashley erkennen, das nichts ist, wie es scheint.

 

Leseprobe:

Bill strahlte Männlichkeit aus, und das lag nicht daran, dass er sein Hemd stets bis zur Brust offen und die Ärmel bis über den Ellenbogen hochgekrempelt trug. Er war freundlich und zuvorkommend und seine unverhohlenen Blicke vermittelten ihr das Gefühl, eine begehrenswerte Frau zu sein. Ein Empfinden, das ihr Selbstvertrauen gab. Sie genoss seine Aufmerksamkeit, auch wenn ihr bewusst war, dass er niemals um ihre Hand anhalten durfte. Er stand weit unterhalb ihres Standes, Vater würde einer solchen Verbindung niemals zustimmen. Dennoch blieben die kleinen Schäkereien mit Bill das einzig Aufregende, was ihr widerfuhr.

Sie stellte die Teetasse ab und eilte zum Fenster, von wo aus sie einen Teil vom Hinterhof einsehen konnte. Manchmal konnte sie ihn beobachten, wenn er mit kraftvollen Schritten den Bereich überquerte. Eine Sklavin, die mit einem Korb Wäsche in Richtung Waschhaus eilte, war die einzige Bewegung, die sie ausmachen konnte.

Enttäuscht lehnte sie sich an den Fensterrahmen und blickte gedankenverloren hinaus. Wie es sich wohl anfühlte, wenn Bill sie in den Armen hielt und sich ihre Lippen zu einem Kuss fanden? Seine kräftigen Hände an ihrer Hüfte, wenn er ihr in den Sattel half, war bislang die einzige Berührung geblieben. Sie schmunzelte vor sich hin. Vielleicht sollte sie sich beim nächsten Mal etwas ungeschickter anstellen oder mit einer kleinen Inszenierung seinen Beschützerinstinkt wecken? Sicher war er ein Gentleman und würde ihr sogleich hilfreich zur Seite stehen. Sie stellte sich bildlich einige Szenen vor.

Ashley besaß keine Erfahrungen mit Männern, es wurde Zeit, ihren Horizont zu erweitern. Nur zu gut war ihr das lebhafte Geschnatter einiger ihrer Mitschülerinnen bewusst, wenn sie von heißen Liebesschwüren ihrer Verehrer berichteten oder von zarten gestohlenen Küssen schwärmten.

 

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